Wie hoch ist der Schlafbedarf meines Babys oder Kleinkindes?

Eine der häufigsten Fragen im Rahmen meiner Schlafberatungen.
Zunächst einmal möchte ich festhalten: der Schlafbedarf eines Babys oder Kleinkindes ist sehr individuell und es gibt auch Abweichungen von den altersentsprechenden Richtwerten. Dennoch können diese Richtwerte einen groben Rahmen abstecken und uns in den ersten beiden Lebensjahren als Quercheck dienen.

Warum ist es wichtig, dass unsere Babys und Kleinkinder genügend Schlaf bekommen?

Zu wenig Schlaf führt zu Übermüdung und eine chronische Übermüdung beeinträchtigt auf Dauer die Lern- sowie Konzentrationsfähigkeit, also im Grunde die gesunde Entwicklung unserer Kinder.
Weiterhin sind übermüdete Kinder oftmals schneller reizbar, unausgeglichen und launisch.

Zu viel Schlaf am Tag wiederum führt oftmals zu fehlendem Schlafdruck in der Nacht, so dass sehr ausgeschlafene Kinder oftmals längere Wachphasen in der Nacht erleben oder aber Schwierigkeiten haben, abends in den Schlaf zu finden.

Passende Schlafangebote geben unseren Kindern Struktur - und Struktur bedeutet Sicherheit.
Natürlich müssen wir den Schlaf unserer Kinder nicht akribisch überwachen und ich bin auch kein Fan davon, ein Baby oder Kleinkind zu wecken wenn es friedlich schlummert. Aber in bestimmten Situationen kann es durchaus Sinn machen. Nämlich dann, wenn der Nachtschlaf darunter leidet.

Woran erkenne ich, ob mein Kind übermüdet ist oder zu viel Tagschlaf hatte?

Zum einen kannst Du Dich an den altersentsprechenden Richtwerten orientieren. Diese habe ich am Ende des Artikels für Dich tabellarisch zusammengefasst.

Zum anderen kannst Du Deine Beobachtungsgabe nutzen: 
Wenn Dein Baby oder Kleinkind schwer in den Schlaf findet und dabei vorrangig gute Laune hat, im Bettchen turnt, mit Dir quasselt und lacht - dann spricht das eher dafür, dass Dein Schatz noch zu wach und der Schlafdruck damit noch nicht hoch genug ist. Das kann auch vorkommen, wenn Dein Schatz zuvor bereits Müdigkeitsanzeichen signalisiert hat.
Wenn Dein Kind allerdings quengelig ist und viel weint, so spricht es eher für Übermüdung über den Tag oder eine zu späte Bettgehzeit. Hier wirken die Kinder auch meist überhaupt nicht müde, was objektiv betrachtet eher unverständlich ist.

Auch mögliche nächtliche Wachphasen kannst Du mit dieser Methode analysieren: 
Wenn Dein Kind eher gut gelaunt ist und Dich zum spielen auffordert, dann weist das auf fehlenden Schlafdruck hin. 
Ist Dein Baby oder Kleinkind allerdings sehr weinerlich und unruhig, so deutet das auf Übermüdung hin.

Beobachte Dein Kind und Du wirst schnell selbst herausfinden, welche Anpassungen Du vornehmen kannst. Du hast die Möglichkeit die Schlafenszeiten tagsüber anzupassen, die Zubettgehzeit nach vorne oder hinten zu schieben oder aber Schläfchen zu kürzen durch vorzeitiges Wecken. 

Hier findest Du die altersentsprechenden Richtwerte zum Schlafbedarf von Babys und Kleinkindern: